It’s all in the name: Tipps für den Naming-Prozess

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Wie hiess es noch gleich in Grimms Märchen? Ach, wie gut, dass niemand weiss, dass ich Rumpelstilzchen heiss! Als Unternehmen will man beim Naming natürlich das Gegenteil bewirken. Und dennoch: Wir finden, das Rumpelstilzchen hat bereits einiges richtig gemacht.

Auch wenn wir wissen, dass oft die Zeit dafür fehlt: Das Naming ist zentral in der Gründungs- oder Launch-Phase. Stell dir vor, du merkst plötzlich, dass potentielle Kunden sich deinen Namen nicht merken können, wenn sie an deinem Plakat vorbei gehen. Oder schlimmer noch: Sie merken sich den Namen richtig, aber finden im Netz die Website eines Konkurrenten schneller als deine. Schrecklich, oder? 

Zum Naming-Prozess gibt es unzählige Abhandlungen, Theorien und Mythen. Wir kennen sie zwar nicht alle, aber haben inzwischen doch einiges an eigener Erfahrung gesammelt. Hier eine kurze Einführung in den Prozess der Namensfindung:

 

5 Kriterien, die einen guten Namen ausmachen

Kurz und einprägsam: Das super-poetische griechische Wort, das dir im letzten Urlaub so gefallen hat? Wird möglicherweise keiner aussprechen können, geschweige denn sich einprägen. Mit kurzen, deutlichen Namen fährst du meistens besser.

Unverwechselbar: In deiner Branche nutzen die meisten Akronyme? Warum nicht mit einem Fantasienamen hervorstechen? Wichtig ist, dass sich deine Kundschaft nicht zur Konkurrenz verirrt, wenn sie eigentlich zu dir will.

Zeitlos: Wenn gefühlt die ganze Welt darüber spricht: Finger weg davon. Dein Name sollte unabhängig vom Zeitgeschehen und irgendwelchen Trends funktionieren. Denn: Was heute gut ankommt, kann morgen schon passé sein.

Schutzfähig: Ob du einen Namen für dein Unternehmen, deinen Service, oder dein Produkt suchst: Du musst ihn schützen können. Deshalb: Lieber früh im Prozess abklären, ob deine Favoriten schutzfähig sind. So ersparst du dir die grosse Enttäuschung später.

Sprachunabhängig einsetzbar: Erstaunlich, wie auch Marktriesen immer wieder über diesen Stein stolpern. Kontrolliere immer, dass dein Name auch in anderen Sprachen funktioniert. Vor allem, wenn er auch international Anklang finden soll, darf er keine unerwünschten Assoziationen wecken.

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Den Naming-Prozess starten

Wir schlagen vor, dass du ganz unbefangen anfängst: Was sind Wörter, die dein Unternehmen, deine Dienstleistung oder dein Produkt beschreiben? Was machen Konkurrenten? Gibt es Wörter oder Marken, die dir besonders gefallen? Schau im Wörterbuch nach: Welche Begriffe stehen auf der gleichen Seite? Was für Assoziationen lösen sie aus? Notiere möglichst viele Begriffe. Und schlaf darüber! Schwirren dir am nächsten Tag noch ein paar Kandidaten im Kopf herum? 

Bist du zufrieden mit deiner Wortsammlung, kommt jetzt der kreative Teil: Was haben die Wörter gemeinsam? Was unterscheidet Sie? Trenne die gesammelten Begriffe in Silben auf und spiele damit. Kombiniere Bestandteile und kreiere neue Wörter. Und dann nochmals: Pause machen und darüber schlafen. Welche Wörter sind haften geblieben und klingen immer noch nach? Voilà! Dir schweben nun hoffentlich einige Namen vor, die du auf ihre Tauglichkeit prüfen kannst.

 

Deine Favoriten dem Härtetest unterziehen

Überlege dir folgendes: Würdest du den Namen bei einem Elevator-Pitch erwähnen, könnte sich dein Gegenüber den Namen merken und später im Netz finden? Würde der Name in den Suchresultaten zuoberst erscheinen? Am besten prüfst du auch, welche Unternehmen mit ähnlichen Namen bereits im Handelsregister registriert sind und welche Top-Level-Domains für deine Website noch zur Verfügung stehen.

Beziehe dein Umfeld mit ein: Sprich mit möglichst vielen Freunden, potentiellen Kunden, oder Mentoren über den Namen. Teste ihre Reaktionen und finde heraus, welche Assoziationen der Name auslöst. Sprich sie eine Woche später nochmals darauf an. Konnten sie sich den Namen merken?

 

Nicht vergessen: Zeit lassen

Die Namensfindung kann frustrierend sein, denn sie braucht Zeit. Nur, wenn du dir Zeit gibst und dir deine Optionen über Wochen durch den Kopf gehen lässt, findest du einen Namen, der auch langfristig passt. Und solltest du dich in einen Namen vergucken, der nicht alle Kriterien abdeckt, verwerfe ihn nicht gleich. Unerwünschte Assoziationen kann man mit gutem Storytelling auffangen, die Platzierung in Suchmaschinen-Resultaten steuert man durch SEO-Optimierung und Ads mit – und selbst, wenn die gewünschte URL mal nicht verfügbar sein sollte, gibt es dafür Tipps und Tricks. 

Also: Dranbleiben! Denn ein passendes Naming kann den grossen Unterschied machen zwischen einem guten Produkt und einem beliebten Produkt. Und so bleibt uns nur noch zu sagen: Ach, wie gut, dass jeder weiss, wie dein Unternehmen heisst!